Das Pädagogische Konzept
Kinder heute leben in einer veränderten Welt.
Kennzeichen dieser veränderten Kindheit sind:
- die Einkindfamilie - starker Rückgang der Geburtenrate um fast 50 %
Defizit an Interaktionserfahrungen in altersgemischten Gruppen
- die Berufstätigkeit der Mütter - bei Schulanfängern ca 40 %
Defizit an Liebesbeziehungen und regelmäßiger Zuwendung
- die unvollständige Familie - in der Stadt hat fast jedes zweite 14jährige
Kind geschiedene oder getrennt lebende Eltern
Defizit an Geborgenheit und Verlässlichkeit
- die Lebensumwelt lässt keinen Raum für Gruppenspiele, Autoverkehr,
Straßen, Gefahr, Lärm, der Spielraum ist eingeschränkt auf
Spielplätze Kinderzimmer, Kinderfreizeiten - Stubenhocker: Mehr als 9 Stunden
sitzen z.B. in einer Großstadt viele 5-6jährigen Kinder pro Tag vor dem Fernsehen.
Defizit an Bewegungsraum und Erfahrungen von Entstehen und Vergehen in der Natur
- der Tageslauf der Kinder ist verplant - es fehlen Freiräume zum Spiel mit Gleichaltrigen
Defizit an Erfahrungen von schützenden Gruppen und selbstgeschaffenen Ordnungen
- die Medien vermitteln Erfahrungen aus zweiter Hand - wenige elementare Erfahrungen werden
selbst gemacht
Defizit an elementaren Erfahrungen
- Das Spielzeug ist verändert - fertige Spielzeugsets bieten keinen Raum für eigene Ideen, machen
den Spielpartner oft entbehrlich
Defizit der Erfahrung von Gewinnung und Verarbeitung von Materialien zu brauchbaren Dingen
- die Erziehungswerte und Muster lösen sich auf - Eltern sind verunsichert, setzen keine Grenzen
Defizit von Zuverlässigkeit und Freundlichkeit
Aus der veränderten Kindheit entstehen vielfältige Probleme für die Kinder schon zu Beginn
und auch vor der Schulzeit.
Viele Kinder zeigen schon im Vorschulalter:
- Verhaltensstörungen verschiedener Ursachen
- psychische Erkrankungen, Störungen der emotionalen Entwicklung
- Kommunikations- und Beziehungsprobleme
- psychomotorische Befunde
- minimale cerebrale Bewegungsstörungen
- mangelndes Körperbewusstsein
- Störungen der Wahrnehmung (Tastsinn, Raum-Lage-Orientierung, Hören, Sehen)
- Sprachbehinderungen und Störungen der Sprachentwicklung
- Lern- und geistige Behinderung
- körperliche Probleme (ungeschickte, verspannte Kinder mit Gleichgewichtsproblemen
und Rhythmusstörungen)
- Therapiemüdigkeit
Als individuelle Therapie aus dem Bereich der speziellen Pädagogik und Behindertenförderung ist das
Heilpädagogische Reiten auf Islandpferden in der heutigen, hektischen Zeit eine Insel
- für die Bewegung und die Entspannung
- für die Wahrnehmung der natürlichen Umgebung und das Finden zu sich selbst
- für das Erfahren von Kontakten und Zuwendung
- und das Spüren von Grenzen
durch
- die Kraft, Ruhe und Schönheit - und damit bedingt den hohen Aufforderungscharakter des Islandpferdes,
- den Bewegungsraum "an" "um" und "auf" dem Pferd,
- seine unvoreingenommene Zuwendung
geleitet und begleitet durch den ausgebildeten Reitpädagogen der Schweizer Gruppe Therapeutisches Reiten.