Nachdem wir schon durch verschiedene Artikel über Fortbildung ,
Veranstaltungsbericht, Patienteninterview und Messebeteiligung auf uns aufmerksam gemacht
haben, möchte ich heute unsere kleine Gruppe einmal vorstellen und über unsere Arbeit berichten.
Die Interessengemeinschaft Regionalgruppe Therapeutisches Reiten Rhein/Ruhr hat sich im Frühjahr 1998 gegründet. Hauptmotivation zu einer solchen Gründung war: die Kollegen/Innen im Umfeld kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen , um sich gegenseitig im Arbeitsalltag zu stärken und zu unterstützen.
In den letzten Jahren hat es unterschiedliche Beteiligungen gegeben. Es trafen sich von 4 - 40 Kollegen/Innen zu den Treffen. Mittlerweile hat sich ein Kern von 12-15 festen Gruppenmitgliedern zusammengefunden, der sich alle 2 Monate regelmäßig trifft. Zum einen suchen wir den Erfahrungsaustausch und planen gemeinsame Aktivitäten, zum anderen wollen wir die unterschiedlichen Arbeitsumfelder kennenlernen.
So gab es bis jetzt viele offizielle zum Teil in Zeitschriften angekündigte Treffen der Regionalgruppe, etliche gegenseitige Besichtigungen des Arbeitsumfeldes und mehrfach Öffentlichkeitsarbeit auf den Messen wie Reha -care, Equitana und Equitana open air.
Neben den großen Messen beteiligten sich Einzelne unserer Regionalgruppe zusätzlich an anderen öffentlichen Aktivitäten, auf regionalen Stadtfesten, Gemeindefeiern und weiteren regionalen Veranstaltungen, um durch Dokumentation und Aufklärungsarbeit sich für die Verbreitung des Therapeutischen Reitens einzusetzen.
Es gab verschiedene Veröffentlichungen zum Therapeutischen Reiten unter anderem in der regionalen Zeitschrift The Lightning und in der Zeitschrift des SG-TR und des DKThR.
Neben der Öffentlichkeitsarbeit ist es uns ein besonderes Anliegen
Fortbildungen zu planen, die wir in unserer Gruppe spartenübergreifend organisieren.
So finden wir es besonders wichtig, das Hippotherapeuten, Reitpädagogen und Lehrkräfte im Behindertenreitsport über gemeinsame pferdespezifische und therapeutische Grundlagen verfügen und sich gegenseitig in gemeinsamen Fortbildungen austauschen.
Bei den auswärtigen Referenten reichen die Themen von der Körper und Bodenarbeit mit Renate Jurklies und der Langzügelarbeit und Doppellongenarbeit mit Heinz Gerlich über die Feldenkraismethode und Selbstwahrnehmung auf dem Pferd, ein Kurs mit Barbara Mohr- Lensing, bis zur Elternarbeit und Supervision ebenfalls mit Renate Jurklies und noch vieles mehr.
Innerhalb unserer Gruppe bieten wir Themen an wie:
- Grundlagen für Helfer im Therapeutischen Reiten mit Andrea Otto Erley
- Spiele im Therapeutischen Reiten mit Dina Düngen
- Hippotherapie für Reitpädagogen mit Petra Neu und Ulli Wölker oder Bärbel Kübel
- Handpferdereiten mit Renate Hof
- Wahrnehmungsarbeit mit dem Pferd mit Ute Slojewski
- Longen und Bodenarbeit mit Karola Berger
- Pferdegestützte Therapie mit wahrnehmungsgestörten Kindern mit Evi Saatkamp
Unsere Gruppe besteht aus Hippotherapeuten/Innen sowie Reitpädagogen/Innen HPV/HPR und wenigen mit der Zusatzqualifikation für den Behindertenreitsport. Viele sind Mitglieder beim Deutschen Kuratorium, ein Teil hat seine Zusatzqualifikation beim Kuratorium erworben, die anderen haben ihre Ausbildung zumeist bei der Schweizer Gruppe für Therapeutisches Reiten SG-TR absolviert, oder bei der Schweizerischen Vereinigung für Heilpädagogisches Reiten SV-HPR, oder jetzt auch bei Renate Jurklies, die eine Ausbildung unter dem Namen PPT Pferdegestützte Pädagogik und Therapie anbietet.
In der Regionalgruppe legen wir Wert darauf uns nicht in Hippotherapeuten und Reitpädagogen zu spalten, sondern trotz aller fachlichen Unterschiedlichkeiten, das Arbeitsfeld "Therapeutisches Reiten " genau anzuschauen, zu analysieren, zusammenzuarbeiten und uns gegenseitig zu unterstützen.
In der Vergangenheit haben wir den Kontakt und die Zusammenarbeit mit dem DKThR gesucht und auch in einem Gespräch mit dem Vorstand gefunden.
In der letzten Zeit haben wir uns damit beschäftigt für unserer Region eigene Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu erarbeiten, die wir jetzt Anfang 2003 gemeinsam unterschreiben und veröffentlichen werden. Diese Standards stellen einen minimalen Konsens dar unter dem sich eine so vielschichtige Gruppe zusammenfinden konnte, sie beinhalten aber auch unsere Ansprüche an Fortbildung für Mensch und Tier und die Preisstruktur für unsere Region.
Nach wie vor haben wir die Vision eines eigenen Berufsbildes des Reittherapeuten mit einer eigenen Ausbildung und einem eigenen Berufsverband, der stark genug ist sich für kostendeckende Arbeit einzusetzen.
Aber solche Visionen brauchen Zeit und in der Zwischenzeit wollen wir nicht untätig auf irgend etwas warten sondern selbst was bewegen. Und ich denke nach fünf Jahren intensiver Zusammenarbeit haben wir schon ein bißchen was bewegt und wir geben nicht auf und möchten alle anderen in Deutschland, die im Therapeutischen Reiten arbeiten aufrufen sich doch auch regional zusammenzuschließen. Es ist mit zusätzlicher Arbeit und Zeit verbunden aber es lohnt sich.